Skyrace Saalbach: Ein unvergessliches Trail Erlebnis
Ankunft & Hotelaufenthalt in Saalbach
Welch spannendes Erlebnis bei der Tour in Saalbach! Am vergangenen Wochenende nahm ich zusammen mit meinem Bruder am Saalbach Trail & Skyrace* teil. Es war schon lange mein Wunsch, diese Herausforderung anzunehmen. Nun war ich endlich in der entsprechenden Form! Ein anspruchsvoller Aufstieg zum Schattberg mit 3,5 km und 1.050 Höhenmetern, 13 Gipfeln, einer Entfernung von 48,2 km und insgesamt 3.729 HM – absolut beeindruckend!
Nach einer langen Anreise am Freitag ging es direkt zur Skyrace Startnummernausgabe und dann ins Hotel VAYA Post Saalbach*. Zu meiner Überraschung gab es ein Upgrade auf eine Junior Suite mit Blick auf den Schattberg – unseren ersten Gipfel des Rennens!
Das Hotel war perfekt gelegen, zentral in Saalbach, sodass wir am nächsten Morgen direkt zum Start laufen konnten. Da der Start bereits um 7 Uhr war, konnten wir nicht am Frühstück teilnehmen – doch das Hotel stellte uns ein Lunchpaket bereit! Ein mega Service!
Unsere Unterkunft für das 13 Gipfel Skyrace Saalbach
In Saalbach sind wir schon viele Jahre, aber eher im Skiurlaub – übrigens das schöneste Skigebiet das ich kenne! Daher war ich gespannt, die Gipfel ohne Schnee zu erleben und das Tal vollständig zu umrunden. Ich habe mich immer gefragt, wie es hinter dem Talschluss aussieht – das weiß ich jetzt, so viel vorab.
Mein Bruder hat keinerlei Ultratrail-Erfahrung und läuft sonst eigentlich nicht so viel, hat sich aber extra auf diesen Lauf vorbereitet, damit wir das Ding gemeinsam meistern können. Man muss dazu sagen, dass er sehr sportlich ist und eine solide Grundlagenausdauer hat. (Er läuft die 10 km in 35 Minuten und den Marathon in 3:30 Stunden). Auch er hat eine enge Verbindung zu Saalbach und hat bei der Idee zur Teilnahme sofort „Ja“ gesagt! Es war eine spannende und aufregende gemeinsame Reise über 13 Gipfel, besonders herausfordernd zwischen Gipfel 8 und 10, als wir ohne Wasser waren. Die Zielzeit war uns völlig egal – mein Bruder war schließlich zum ersten Mal auf einer solchen Distanz unterwegs! „Wandertag“ – Das Zeitlimit für das Saalbach Trail & Skyrace betrug 12:59 Stunden.
Von Muskelkrämpfen geplagt und manchmal kurz vor einem Abbruch, mussten wir uns mittendrin echt durchkämpfen. Aber genau solche Herausforderungen machen einen Ultratrail aus! Aber der Reihe nach…
Der Rennmorgen beim Saalbach Trail & Skyrace: Unser Start ins Abenteuer
Am nächsten Morgen war die Aufregung spürbar. Die Rucksäcke waren gepackt – Wasserflaschen gefüllt, Gels verstaut*, Salztabletten griffbereit. Noch ein kurzer Blick aus dem Hotelfenster auf den Schattberg, der schon im ersten Morgenlicht erstrahlte – der erste Anstieg würde brutal werden!
Dann ging es los! Wir starteten das Saalbach Trail & Skyrace, ein letzter Check der Ausrüstung, und um 7 Uhr fiel der Startschuss für das 13 Gipfel Skyrace Saalbach! – 48,2 km, 3.729 Höhenmeter, 13 Gipfel – und wir mittendrin! 🚀
Die ersten Gipfel beim Skyrace Saalbach – Ein leichter Start ins Rennen
Die ersten Gipfel waren gefühlt echt easy. Sie liefen uns so von der Hand. Es hat richtig Spaß gemacht, Gipfel für Gipfel abzuarbeiten und dabei auch mal zurückzuschauen, was man bereits geschafft hat. Welche Strecke und welche Gipfel man bereits hinter sich gelassen hat. Wow! Wir sind super vorangekommen!
Gipfel Nr. 6 sah schon von weitem spektakulär aus. Ein teils steiler, steiniger, schmaler Weg mit einigen Kletterpassagen. Diese Art von Auf- und Abstieg war für mich absolut neu. Es war ein komisches Gefühl, weil es nicht ganz ungefährlich war, aber: einfach auf die Füße schauen und nicht nach rechts oder links hilft! Bei solchen Stellen ist absolute Konzentration gefragt – und weiter geht’s nur, wenn man es einfach macht. Also los – kein Zurück!
Erste Muskelkrämpfe beim Skyrace Saalbach – Der Kampf beginnt
Wir dachten, wir hätten schon richtig viel geschafft – aber auf der Uhr standen erst 13 km und 1.900 Höhenmeter 😅. Und da wurde uns klar: Die kommenden Gipfel würden nicht so einfach werden – die Wege dazwischen wurden immer länger und die Kräfte schwanden allmählich!
Wassermangel und Durststrecke
Gipfel 7, 8 und 9 wurden zunehmend schwerer, weil uns das Wasser ausging. An einer Verpflegungsstation (VP) gab es nur noch eine 0,5-l-Flasche Wasser für uns – zu wenig, um unsere Flaschen aufzufüllen, geschweige denn unseren Durst zu stillen. Aber besser als nichts! In der Hoffnung auf mehr Wasser an der nächsten VP motivierten wir uns weiter. Doch als wir ankamen, gab es dort gar kein Wasser mehr! 😳
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Ein beklemmendes Gefühl machte sich breit. Wir waren am Arsch der Welt, fernab jeglicher Zivilisation. Keine Quelle, keine Hütte, keine Alm. Der nächste Ort war weit entfernt. Die letzten Schlucke Wasser waren längst aufgebraucht, und die Gels halfen kaum noch. Durst und Hunger – ganz schlechte Kombination auf einem Ultratrail.
Meine Stimmung fiel ins Bodenlose. Ich hatte ein schlechtes Gewissen: Mein Bruder war zum ersten Mal dabei, er hatte keine Erfahrung mit solchen Rennen – und dann sowas! Ich hatte ihm im Vorfeld gesagt, dass er an jeder VP ordentlich trinken und essen soll, damit er durchhält.
Tja, und dann gerät ein Rennen mal völlig aus den Fugen. An der VP sagte uns ein Helfer, dass wir aufgeben sollten. Wir bekamen dort gar kein Wasser mehr und uns wurde gesagt, dass wir das Ziel ohnehin nicht mehr im Zeitlimit erreichen würden. Wenn wir jetzt weiter laufen, dann auf eigene Verantwortung.
WHAT?! 😡 Keine Chance!
Da kennt der mich aber schlecht. Ich verstehe seine Fürsorge, aber mit solchen Sätzen musst du mir nicht kommen! Wir waren 5 Stunden unterwegs, hatten 21 km und 2.500 Höhenmeter geschafft – da steige ich doch nicht einfach aus? Ich bin 1.000 km nach Österreich gereist, stelle mich einer solchen Challenge – und höre einfach so auf? Auf keinen Fall! Aufgeben war keine Option!
Wir sind also weitergezogen mit dem eisernen Willen, rechtzeitig ins Ziel zu kommen. Mein Bruder hatte weitere Krämpfe, die wir mit Salz aber gut in den Griff bekommen haben, sodass es erstmal weitergehen konnte. Irgendwann ließ die Kraft immer mehr nach und mir kamen Gedanken wie: „Was ist, wenn einer von uns jetzt hier schlapp macht? Wir wissen gar nicht, was uns noch erwartet & wann wir tatsächlich endlich an Wasser kommen. Mal eben kann man uns hier jedenfalls nicht rausholen…“ Dass vor & hinter uns noch andere Läufer zu sehen waren, beruhigte mich etwas.
‼️ Das Wasserproblem haben wir nach unserem Zieleinlauf übrigens mit dem Veranstalter des Skyrace Österreich besprochen. Er hat die Kritik angenommen, sich entschuldigt & in einer anschließenden E-Mail auch gleich Veränderungen für nächstes Jahr mitgeteilt. Natürlich ändert es nichts, aber man muss dazu sagen, dass die 2 VPs fernab der Zivilisation lagen, diese mit dem Auto nicht direkt erreichbar waren & es eigentlich für jeden eine Flasche Wasser gegeben haben soll.
Endlich Wasser: Die rettende Quelle
Endlich dann, da war es, das Glück des Tages 🙏! Eine Quelle, an der wir unsere Flaschen auffüllen, ISO* mischen und ordentlich trinken konnten! Von da an waren wir wieder im Game! 23 km und 2.700 Höhenmeter lagen hinter uns. Noch 25 km und 1.000 Höhenmeter bis ins Ziel! Kurz darauf folgte die nächste VP an der Toralm. Dort gab es wieder Wasser, Saft und auch Brot mit Butter und Salz. Perfekt! Also Bauch voll und ab geht’s! Noch 4 Gipfel! Es lief wieder… Fakt ist einfach: Wenn du dich unterwegs nur auf Sparflamme ernährst, kannst du auch nur auf Sparflamme laufen – und irgendwann gar nicht mehr! Warum das so ist, erkläre ich dir in dem Beitrag „Trailrunning in der Höhe„. Das Wasser hat uns den Hintern gerettet. Die Stimmung war wieder ON POINT, und es gab keine Zweifel mehr, es nicht zu schaffen 💪!
Die letzten Kilometer beim Saalbach Trail – Schmerzen, Stolz & Zielankunft!
Gipfel 11, 12 und 13 waren dann wieder gefühlt ganz einfach. Das letzte Stück war sogar richtig schön! Es war unfassbar krass, wenn man über die Gipfel geschaut hat. Man konnte genau sehen, wo wir auf der anderen Seite des Tals gestartet sind und was wir bis dorthin geleistet haben. Das Ziel war bereits in Sichtweite.
Von Gipfel Nr. 11, dessen Aufstieg uns nochmal alles abverlangt hat, ging es langsam wieder Downhill in Richtung Tal! Völlig im Flow sind wir sogar irgendwie an Gipfelkreuz Nr. 12 vorbeigelaufen, ohne es gemerkt zu haben. Meine Uhr hat uns keine Routenabweichung gemeldet, und eine extra Beschilderung ist uns nicht aufgefallen, sodass wir plötzlich schon bei Gipfelkreuz Nr. 13 standen. Gipfelkreuz Nr. 12 muss auf einer kleinen Anhöhe direkt am Forstweg gestanden haben… Egal! Lustig war es dennoch, die Reaktion im Nachhinein zu sehen! 🤣 Die Läufer, die nach uns am 13. Gipfelkreuz ankamen, waren aber ebenso verwundert wie wir und haben Nr. 12 auch nicht passiert! Vielleicht sollte es einfach so sein! Beim nächsten Mal werde ich an dieser Stelle genauer hinsehen… sofern ich das in meinem Leben noch einmal machen sollte… 😁
Die letzten Meter bis ins Ziel – Wir finshen das Saalbach Trail & Skyrace
Wow! Da waren sie, die letzten Meter bis ins Ziel! Wir hatten es tatsächlich geschafft! All die Strapazen schienen vergessen, und wir waren einfach nur erleichtert und glücklich, das Ziel zu sehen! Was für eine Tour! 48,2 km, 3.729 Höhenmeter, 13 Gipfel rundum Saalbach lagen hinter uns! Eine Challenge, die sicher nicht einfach war, wir aber dennoch als Team finishen konnten 💥🏅💪!
Fazit: Ein Traillauf der Extraklasse!
Das Saalbach Trail & Skyrace war eine brutale Herausforderung, aber ein unfassbar geiles Erlebnis! 48,2 km, 3.729 Höhenmeter und 13 Gipfel, 11:51 Stunden. In einer spektakulären Bergkulisse. Trotz Wassermangel, Muskelkrämpfen und einer emotionalen Achterbahnfahrt haben wir als Team gefinished. Mein Bruder war das allererste Mal auf einer solchen Distanz unterwegs. Er hatte keinerlei Erfahrung, ihm wurde unterwegs einiges abverlangt. Umso stolzer bin ich, dass wir es gemeinsam durchziehen konnten! Die Zielzeit war uns völlig egal, wir wollten es einfach nur schaffen und eine geile Zeit zusammen verbringen. Wandertag mit bisschen Laufen halt! Und trotz aller Strapazen war es ein mega geiler Lauf! Wir hatten eine tolle Zeit, haben etwas Tolles geleistet und werden davon sicher noch erzählen, wenn wir alt sind! Für so etwas gehört auch schon etwas Verrücktheit dazu. Ich für meinen Teil habe sehr viel mitgenommen und einiges dazugelernt, was mich zukünftig noch stärker machen wird! Am Ende bleibt: Positive Dinge herausziehen, das Negative hinter sich lassen – dann rockt es, immer! 💥💪
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