Trailrunning entwicklung - Statistiken zum Trailrunningsport

Trailrunning boomt: Ein Trendsport wächst rasant

Trailrunning in Deutschland und Europa: Eine umfassende Analyse

Trailrunning hat sich in den letzten Jahren in Deutschland und Europa zu einem immer beliebteren Sport entwickelt. Diese Entwicklung spiegelt sich in steigenden Teilnehmerzahlen bei Wettkämpfen, einem wachsenden Markt für Trailrunning-Ausrüstung und einer zunehmenden Präsenz in den Medien wider. In diesem Beitrag werden ich mich mit den Statistiken und Trends im Trailrunning in Deutschland und Europa auseinandersetzen.

Deutschland

Wachstum des Sports

Trailrunning hat sich in Deutschland vom Nischensegment zu einem wachsenden Teil des Laufsports entwickelt. Rund 22 Millionen Deutsche laufen regelmäßig, auch im Wald oder Gelände. Innerhalb des Ultralauf-Segments stieg die Zahl deutscher Ultraläufer bis 2019 kontinuierlich um etwa +8 % pro Jahr. Durch die Pandemie gab es einen Einbruch 2020, aber 2022 nahmen wieder 9.804 deutsche Ultraläufer an mindestens einem Ultra-Wettkampf teil – ein Niveau wie 2016. Im Vergleich zu Ländern wie Frankreich oder den USA ist das Potenzial in Deutschland noch hoch: 2022 zählte Frankreich z.B. über 63.000 Ultraläufer, etwa sechsmal so viele wie Deutschland. Dennoch wird Trailrunning auch hierzulande immer populärer, was man am anhaltenden Boom und steigenden Teilnehmerzahlen nach der Pandemie erkennen kann.

Trailrunning entwicklung - Warum Trailrunning ein Trendsport ist!

Darum ist Trailrunning so beliebt

Teilnehmerzahlen an Wettkämpfen

In Deutschland finden zunehmend Trail-Events mit beachtlichen Starterfeldern statt. Insgesamt wurden 2023 über 1,5 Millionen Laufbegeisterte bei rund 2.818 Laufveranstaltungen (Straße und Trail) in Deutschland gezählt. Trailrunning macht davon zwar noch einen kleineren Teil aus, aber selbst große Trailläufe sind oft ausgebucht: Beim größten deutschen Trail-Event, dem Zugspitz Ultratrail (ZUT) des Veranstalters Plan B*, standen 2023 etwa 4.000 Starter an der Startlinie (das Event war ausverkauft). Insgesamt gibt es hunderte Trailwettkämpfe im deutschsprachigen Raum, die jedes Jahr tausende Läuferinnen und Läufer anlocken. Die Tendenz ist steigend – viele Veranstaltungen verzeichnen nach den Pandemiejahren wieder Zuwächse und teils Rekordfelder. Deutschland stellte 2023 auch Athleten bei den Trail-Weltmeisterschaften(WMTRC in Innsbruck) und reiht sich damit in die internationale Trailrunning-Community ein.

Anzahl und Beliebtheit von Trailrunning-Wettkämpfen

Die Zahl der Trailrunning-Veranstaltungen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Konkrete Statistiken für nur Trail-Events sind rar, aber im Jahr 2022 gab es in Frankreich erstmals mehr Trailruns (4.200) als Straßenläufe (3.600) – ein Indiz für den Trend auch in Europa. In Deutschland dürfte es ebenfalls mehrere hundert Trail-Veranstaltungen pro Jahr geben. Viele klassische Bergläufe und Landschaftsläufe integrieren inzwischen Trail-Distanzen. Beliebte Events wie der Zugspitz Ultratrail, der Transalpine Run, der Brocken-Challenge oder der SachsenTrail ziehen sowohl Freizeitsportler als auch Elite-Läufer an. Die Beliebtheit dieser Wettkämpfe zeigt sich auch an prominenten Teilnehmern – so startete etwa Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier erfolgreich beim ZUT. Insgesamt hat sich Trailrunning als eigenständige Wettkampfkategorie etabliert, was auch die Sportindustrie registriert – über 40 Laufschuh-Marken in Deutschland bieten mittlerweile Trailrunning-Modelle an.

Anzahl der Trailrunningwettkämpfe nach Region

Demografische Daten der Trailrunner

Trailrunner in Deutschland sind im Schnitt eher in der Altersgruppe 40+ zu finden. Eine Statistik der Lauf-Community marathon4you/Trailrunning.de zeigt, dass nur 10 % der Nutzer zwischen 18–30 Jahre alt sind, 23 % zwischen 30–40, der größte Anteil 44 % zwischen 40–50 und weitere 23 % über 50 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt etwa Ende 30 bis Anfang 40 Jahre, ähnlich wie international (weltweit Ø ~39,5 Jahre). Auch beim Geschlecht dominieren Männer: Laut derselben Umfrage sind rund 77 % Männer und 23 % Frauen. Allerdings holen Frauen auf – Veranstalter berichten, dass der Anteil weiblicher Starter wächst (wenn auch die längsten Distanzen weiterhin überwiegend von Männern gelaufen werden). Zum Vergleich: weltweit stieg der Frauenanteil im Trailrunning von nur ~13 % im Jahr 2013 auf etwa 26 % in 2019 und laut neueren Erhebungen sogar auf annähernd 46 % in 2022. In Deutschland ist der Frauenanteil traditionell niedriger, bewegt sich aber ebenfalls Richtung 30 % und mehr bei vielen Veranstaltungen. Die Herkunft der Trailrunner hierzulande ist überwiegend regional – viele Deutsche laufen Trails vor der eigenen Haustür, doch es gibt auch eine starke internationale Beteiligung bei prestigeträchtigen Events (beim ZUT 2024 kamen Läufer aus 67 Nationen an den Start).

 

Anteil der Frauen an Trailrunning Wettkämpfen weltweit

Frauen auf dem Vormarsch beim Trailrunning

Verletzungsraten und typische Verletzungen

Die Verletzungsgefahr beim Trailrunning wird oft diskutiert, ist aber nicht extrem höher als bei Straßenläufern – Trailrunner sind meist vorsichtiger unterwegs. Laut einer aktuellen Studie erleiden etwa 20 % der Trailrunner pro Jahr mindestens eine laufbedingte Verletzung. Dabei treten die allermeisten Verletzungen an den Beinen auf (über 80 % betreffen die unteren Extremitäten). Typische Blessuren sind Muskelverletzungen (z.B. Zerrungen, 36 % der erfassten Verletzungen) und Sehnenprobleme (z.B. Achillessehnenbeschwerden, 24 %). Auch Gelenkverletzungen kommen vor – insbesondere Umknicken im Sprunggelenk (verstauchte Knöchel) macht ca. 9–14 % der Trail-Verletzungen aus. Durch die oft langen Distanzen und unebenen Pfade klagen viele Trailläufer zudem über Blasen und lädierte Zehennägel: Solche dermatologischen Probleme an Füßen/Zehen wurden bei etwa 20–25 % der Trailrunner registriert. Schwere Unfälle in alpinem Gelände sind zum Glück selten – in der Bergunfall-Statistik des DAV machten Trailrunning-Unfälle nur 0,5 % der Bergsport-Unfälle aus.

Europa

Wachstum des Sports

Europa gehört zu den Hotspots des Trailrunnings und verzeichnet seit Jahren ein starkes Wachstum in diesem Sport. In vielen europäischen Ländern hat sich Trailrunning längst etabliert – allen voran in den Alpenländern, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien. Frankreich gilt als Vorreiter: Dort gibt es etwa 1,4 Millionen aktive Trailrunner(Stand 2024), bei insgesamt ~12,4 Mio. Laufenden. Die Französische Leichtathletik-Föderation meldet für 2022 einen Zuwachs von +6 % Trail-Läufern im Vergleich zu 2021. Insgesamt schätzt man europaweit mehrere Millionen Trailläufer – eine frühere Angabe nannte ~800.000 Trail-Aktive allein in Frankreich (ein etwas älterer Wert). Auch in Spanien, Italien und UK ist die Szene groß; Frankreich und Spanien stellen zusammen über die Hälfte der europäischen Finishers bei großen Events. Der Markt wächst zweistellig: Branchenanalysen beziffern das jährliche Marktwachstum im Trailrunning-Segment.

Teilnehmerzahlen und Beliebtheit

Die Anzahl der Trailrunning-Wettkämpfe in Europa hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark erhöht. Zwischen 2013 und 2019 wurden weltweit über 25.700 Trailrennen gezählt, wobei ein großer Teil davon in Europa stattfand. Frankreich verzeichnete 2022 über 4.000 Trail-Events, und auch in Spanien und Italien gibt es jährlich Hunderte Rennen. Besonders in bergigen Regionen wie den Alpen, Pyrenäen und Karpaten finden fast jedes Wochenende Trailmarathons oder Ultratrails statt.

Bekannte europäische Serien wie die UTMB World Series* bündeln Top-Events. 2022 umfasste die Serie 25 Rennen, darunter viele in Europa, mit insgesamt 56.000 Startern. Trailrunning-Events sind so beliebt geworden, dass sie in einigen Regionen den klassischen Straßenlauf überholen. In Frankreich gab es 2022 mehr Trailläufe als Straßenläufe.

Die berühmtesten europäischen Rennen, wie das UTMB, die Tour du Mont-Blanc oder die Dolomiten SkyRace, haben Kultstatus erlangt und sind oft innerhalb von Minuten ausgebucht. Das UTMB Mont-Blanc-Festival musste sogar ein strenges Losverfahren einführen. Auch kürzere Trail-Serien wie nationale Trailrunning-Cups sind sehr beliebt. Die Vielfalt der Rennen – von 5 km Bergsprints bis zu 200 km Ultra-Trails – bietet für alle Leistungsniveaus etwas. Insgesamt ist Trailrunning als Wettkampfsport in Europa fest etabliert und weiter auf dem Vormarsch, unterstützt durch starke Sponsoren und Outdoor-Marken.

Beliebte Distanzen beim TrailrunningDemografische Daten der Trailrunner in Europa

Europas Trailrunner weisen dem globalen Trend entsprechend einen hohen Altersdurchschnitt und bisher männliche Mehrheit auf, mit langsamer Verschiebung. Viele Trailläufer sind um die 40 Jahre alt – das Durchschnittsalter liegt grob bei 38–40 Jahren. Beispielsweise ergab eine französische Umfrage 2013, dass nur 5 % der Trailteilnehmer unter 25 waren, während die meisten 35–50 Jahre alt waren. Die Szene wird aber allmählich etwas jünger.

Geschlechterverteilung: Europa hinkt bei der Frauenquote teils noch hinterher. In Frankreich lag der Frauenanteil im Trailrunning 2010 erst bei etwa 8 % und stieg bis 2017 auf 22 %. Finnland und Skandinavien verzeichnen höhere Frauenanteile – Finnland z.B. hatte zuletzt etwa 43 % Frauen bei Trailruns, einer der höchsten Werte weltweit. Insgesamt ist aber auch in Europa der Aufwärtstrend erkennbar: 2019 waren im Schnitt rund 26 % der Trailwettkampf-Teilnehmer weiblich, und einige Länder erreichen um die 30–40 %. Bei kürzeren Trail-Distanzen nähern sich die Geschlechterzahlen an, während Ultraläufe weiterhin von Männern dominiert werden.

Innerhalb Europas stellt Frankreich mit Abstand die meisten Trail-Athleten (fast 40 % aller europäischen Finishers bei großen Rennen kommen aus Frankreich). Dahinter folgen Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland. Viele Spitzenläufer stammen aus den Alpenländern, den Trail-Hochburgen. Dennoch finden sich Trailrunner in ganz Europa: Von den Pyrenäen bis Skandinavien wächst die Community, teils auch unterstützt durch Tourismusregionen, die Trailrunning fördern. Europäische Trailläufer sind zudem stark international unterwegs.

Verletzungsraten und typische Verletzungen in Europa

Die in Europa gesammelten Erkenntnisse zu Trailrunning-Verletzungen stimmen weitgehend mit den globalen Trends überein. Überlastungsbedingte Verletzungen der unteren Extremitäten stehen an erster Stelle. Eine spanische Studie bezifferte die Verletzungsinzidenz beim Trailrunning mit 1,6 Verletzungen pro 1.000 Laufstunden – relativ moderat. Andere Untersuchungen zeigen jedoch je nach Definition höhere Raten. Typisch ist, dass 80–95 % der Verletzungen Beine/Füße betreffen. Häufig gemeldet werden Knieprobleme (z.B. Patellaschmerzen, Überlastung der Bänder – etwa 15–30 % der Fälle) und Sprunggelenksverletzungen (Umknicken, Bänderdehnung – ca. 14–20 %). Auffällig im Trailrunning sind auch Haut- und Nagelverletzungen durch lange Bergab-Passagen: In einer Untersuchung an Ultratrails hatten 24,4 % der Läufer verletzte/abgelöste Zehennägel und 20 % Blasen an den Füßen.

 

Verletzungen im Trailrunning SportDiese scheinbar „banalen“ Verletzungen können sehr schmerzhaft sein und führen mitunter zum Rennenabbruch. Muskelzerrungen und -Verhärtungen (besonders in Wade und Oberschenkel) sind ebenfalls häufig, da Trailläufer oft extreme Höhenunterschiede bewältigen – in einer Studie machten Muskelverletzungen etwa 36 % der gemeldeten Verletzungen aus. Tendopathien (z.B. Achillessehne, Schienbein) stellten etwa 24 % dar. Akute Unfälle wie Stürze im technischen Gelände kommen vor, sind aber relativ selten. Eine Auswertung eines alpinen Ultratrails fand, dass nur etwa 15 % der Athleten während des Rennens Verletzungen erlitten, während 22,5 % vor allem mit Erschöpfung/Erkrankungen zu kämpfen hatten – interessanterweise waren Ermüdung und Krankheiten (z.B. Dehydration) am Wettkampftag häufiger als Verletzungen. Europäische Trailläufer profitieren von gewachsenen Strukturen in der medizinischen Betreuung: Viele große Rennen haben erfahrene Medical Teams vor Ort. Insgesamt lässt sich sagen, dass Trailrunning zwar nicht verletzungsfrei ist, die Verletzungsrate aber in einem ähnlichen Rahmen liegt wie bei anderen Laufdisziplinen. Besonders Sprunggelenk und Knie bleiben jedoch Achillesferse der Trailläufer in Europa.

 

Quellen:

Hubert Beck – Natursport

Meine Homepage – Statistik Ultramarathon

Trail Running Insights vom Run and Trail Summit by Runners World

Unsere Event-Tipps: Schöne Trailruns zum Genießen

Die UTMB World Series 2022 in Zahlen – xc-run.de Trailrunning

Le trail en pleine expansion : pourquoi le nombre de traileurs explose malgré la crise de valeurs

über uns – Marathon – Marathon4you.de

The State of Trail Running 2022 | RunRepeat

By the numbers: ITRA’s report on trail running in 2020 – Canadian Running Magazine

One in Five Trail Running Race Entrants Sustained an Injury in the 12 Months Training Period before the 2021 Mac Mac Ultra Race

Epidemiology, Clinical Characteristics, and Risk Factors for Running-Related Injuries among South African Trail Runners – PMC

Illness is more prevalent than injury in trail runners participating in a mountainous ultra trail ra

Alpenverein – Unfallstatistik

The Changing Geography of Trail Running and Ultrarunning: A Look at Nations Represented at UTMB and CCC – iRunFar

Le trail en pleine expansion : pourquoi le nombre de traileurs explose malgré la crise de valeurs

pro.auvergnerhonealpes-tourisme.com

ISPO

Nadine ist eine leidenschaftliche Ultratrail-Läuferin. Sie teilt ihre Abenteuer und inspiriert mit Geschichten über mentale Stärke, Training und Erholung.

Post a Comment

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..