Trailrunning oder Ultratrailrunning? Was ist Trailrunning?

Welche Unterschiede gibt es beim Ultra, Trailrunning, Berglauf & Marathon

Einleitung

Der Marathon gilt als Königsdisziplin des Laufsports, doch immer mehr Läufer suchen nach neuen Herausforderungen abseits der Straße. Trailrunning, Ultratrail-Wettkämpfe und Bergläufe bieten genau das: abwechslungsreiche Strecken in der Natur, extreme Höhenunterschiede und eine ganz neue Lauferfahrung.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Trailrunning, Marathon, Ultra und Berglauf

Finisher beim London Marathon

Doch was unterscheidet das Trailrunning vom klassischen Marathon? Ist ein Ultratrail wirklich härter als ein Straßenmarathon? Und wo reiht sich der Berglauf ein? Ich habe inzwischen viele Kilometer zurückgelegt – von 5-km-Straßenläufen bis zu mehrtägigen Rennen durch die Berge, wie z. B. den legendären Transalpine Run (TAR). In diesem Artikel vergleiche ich verschiedene Laufdisziplinen mit dem Schwerpunkt auf Offroad-Strecken und zeige dir, wo die größten Herausforderungen liegen.

1. Was ist Trailrunning?

Definition und Merkmale von Trailrunning

Trailrunning bedeutet Laufen auf unbefestigten Wegen, oft in den Bergen oder Wäldern. Anders als beim klassischen Straßenlauf, wo es vor allem um eine gleichmäßige Pace geht, erfordern Trails eine völlig andere Technik: Höhenmeter, unebenes Terrain und wechselnde Wetterbedingungen machen den Sport sowohl mental, als auch körperlich besonders anspruchsvoll, erst recht wenn es in die Ultradistanzen geht. Ultra Distanzen sind quasi der mentale Marathon.

Unterschiede zwischen Trailrunning, Berglauf und Straßenmarathon

Merkmal Trailrunning Berglauf Straßenmarathon
Untergrund Naturpfade, Wälder, Berge Steile Bergpfade, Schotter Asphalt, befestigte Straßen
Höhenmeter Variabel, oft mehrere Hundert bis Tausende Höhenmeter Sehr hoch, oft 500-2000 m+ Meist flach oder leicht hügelig
Lauftechnik Trittsicherheit, Balance Explosive Kraft für steile Anstiege Gleichmäßiger Laufrhythmus
Laufzeit Länger durch Gelände Kürzer, aber sehr intensiv Kürzer, da flach

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2. Ultratrailrunning – die extreme Variante des Trails

Was ist Ultratrailrunning?

Ultratrail ist eine Unterkategorie des Trailrunnings, bei der die Distanzen über die klassische Marathonlänge hinausgehen. Genauso kannst du einen Ultramarathon laufen. Das ist dann eben das überschreiten der festgelegten Marathondistanz von 42,195 km.  Diese Rennen verlangen nicht nur extreme Ausdauer, sondern auch mentale Stärke und eine kluge Rennstrategie und Verpflegungsstrategie.

Typische Merkmale eines Ultratrails:

  • Distanzen ab 50 km bis 200+ km
  • Extremes Höhenprofil mit Tausenden Höhenmetern
  • Verpflegungsstrategie (zwischen VPs) notwendig – Nahrung und Wasser müssen oft mitgeführt werden
  • Tag- und Nachtläufe – Rennen dauern oft über 24 Stunden
  • Hohe Anforderungen an die Ausrüstung – Stirnlampe,Akkulaufzeiten der GPS-Uhr*, Drop-Bag, Notfallausrüstung

Bekannte Ultratrail-Wettkämpfe


3. Berglauf – Die steile Herausforderung für Läufer

Was ist Berglauf?

Berglauf ist eine der intensivsten und forderndsten Disziplinen im Laufsport. Während beim klassischen Marathon oder sogar beim Trailmarathon immer wieder flachere Passagen für Erholung sorgen, ist der Berglauf oft eine einzige, gnadenlose Steigung – maximale Belastung vom Start bis zum Gipfel. Hier kommt es nicht nur auf die Beinkraft an, sondern auch auf mentale Härte, effiziente Atemtechnik und strategische Krafteinteilung.

Ein typischer Berglauf startet in einer Ortschaft im Tal und führt über steile Pfade und Schotterwege bis weit über die Baumgrenze. Die größte Herausforderung besteht darin, trotz des steilen Anstiegs eine konstante Geschwindigkeit zu halten, ohne sich frühzeitig zu verausgaben. Viele Bergläufe haben zudem extreme Höhenunterschiede, was nicht nur die Oberschenkel, sondern auch das Herz-Kreislauf-System maximal fordert.

Warum ist Berglauf so fordernd?

  • Explosive Kraft gefordert: Anders als bei langen Trailrennen, wo sich Anstiege und Abstiege abwechseln, gibt es beim Berglauf oft nur eine Richtung: steil bergauf – und das mit maximaler Geschwindigkeit.
  • Höhenluft als zusätzliche Belastung: Viele Bergläufe führen in große Höhen, wo die Luft dünner wird und der Sauerstoffmangel die Leistungsfähigkeit reduziert.
  • Maximale muskuläre Belastung: Die Oberschenkel und Waden werden enorm beansprucht, und es gibt kaum Erholungsphasen.
  • Technische Streckenabschnitte: Steile, schmale Pfade, rutschiger Untergrund und lose Steine erfordern hohe Trittsicherheit und Konzentration.

Berglauf, Trailrunning, Ultra oder Marathon

Berglauf vs. Trailrunning – Wo liegt der Unterschied?

Während Trailrunning lange Strecken mit vielen Variationen zwischen Anstieg, Flachstücken und Abstieg bietet, geht es beim klassischen Berglauf fast ausschließlich um den Aufstieg. Die Renndistanzen sind oft kürzer (meist zwischen 5 und 20 km, können aber auch länger sein), dafür aber extrem steil, sogenannte „Verticals“.

Beispiel: Ein klassischer Straßen-Halbmarathon von 21 km dauert für viele Hobbyläufer rund 2 Stunden. Beim Pikes Peak Marathon dauert der 21-km-Anstieg auf über 4.300 Meter Höhe für die meisten Läufer ebenso lange – und das nur bergauf!

Die bekanntesten Bergläufe der Welt

🏔 Großglockner Berglauf (Österreich) – 13 km mit 1.500 Höhenmetern, eine der steilsten Strecken Europas.
🏔 Sierre-Zinal (Schweiz) – 31 km mit technisch anspruchsvollen Passagen, gilt als Klassiker des Berglaufs.
🏔 Dolomitenmann (Österreich) – Teil des härtesten Team-Wettkampfs der Welt: 12 km fast senkrechter Anstieg mit 2.000 Höhenmetern.

Ist Berglauf für dich geeignet?

Berglauf ist perfekt für dich, wenn du…
Explosive Kraft und Ausdauer kombinieren möchtest.
Die ultimative Herausforderung suchst – direkt an der anaeroben Schwelle.
Kein Problem mit steilen Anstiegen hast und das Brennen in den Muskeln liebst.
Die Natur in ihrer extremsten Form erleben willst – auf den höchsten Gipfeln!


Vergleich zwischen den Laufdisziplinen

Laufdisziplin Distanz Höhenprofil Untergrund Schwierigkeit Dauer (im Vergleich zum Straßenmarathon)
Marathon 42,195 km Flach bis leicht hügelig Asphalt Hoch 2-6 Stunden
Trailmarathon 42 km Moderat bis extrem Naturpfade, Schotter, Berge Sehr hoch 4-10 Stunden
Ultratrail 50+ km (bis 200+ km) Extrem Trails, Felsen, Wälder Extrem 6-48+ Stunden
Halbmarathon 21,0975 km Meist flach Asphalt Mittel 1-3 Stunden
30-km-Lauf 30 km Gering bis moderat Asphalt oder Trails Hoch 2-5 Stunden
Berglauf 5-20 km Sehr steil Bergpfade Sehr hoch Variabel
Etappenlauf Mehrere Tage, z. B. 250 km Variabel Naturpfade, Wüste, Berge Extrem Mehrere Tage
24h-Lauf Distanz variabel Flach bis hügelig Meist Straßen oder Rundkurse Extrem 24 Stunden Nonstop

Was ist anspruchsvoller: Marathon oder Ultratrail?

Die Schwierigkeit einer Laufdisziplin hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Dauer der Belastung: Ein Ultratrail dauert oft mehr als 10 Stunden, während ein Marathon durchschnittlich 3-5 Stunden in Anspruch nimmt.
  • Gelände: Trails mit steilen Anstiegen und Abstiegen fordern Muskeln, Gelenke und Konzentration deutlich stärker als Asphalt.
  • Verpflegung und Selbstversorgung: Während es bei Marathons alle paar Kilometer Wasserstationen gibt, müssen Ultraläufer eine Verpflegungsstrategie entwickeln um zwischen den Verpflegungspunkte genug Nahrung zu haben.
  • Mentale Herausforderung: Der Kampf gegen Müdigkeit, Schmerzen und die Naturbedingungen kann im Ultratrail noch intensiver sein als beim Marathon.

Für wen ist Trailrunning geeignet?

Trailrunning ist für alle geeignet, die sich gerne in der Natur bewegen und eine Alternative zum klassischen Straßenlauf suchen. Ob Anfänger oder erfahrene Läufer – mit der richtigen Vorbereitung kann jeder diesen Sport ausüben.

Welche Voraussetzungen sind für Trailrunning nötig?

Trailrunning erfordert kein spezielles Fitnesslevel, doch eine gewisse Grundausdauer ist hilfreich. Anfänger sollten mit leichten Trails beginnen, um sich an das unebene Gelände zu gewöhnen. Besonders wichtig sind:

  • Trittsicherheit und Koordination: Trailrunning findet oft auf unbefestigten Wegen mit Wurzeln, Steinen und Höhenunterschieden statt.
  • Beinkraft und Rumpfstabilität: Eine starke Muskulatur hilft, das Gleichgewicht zu halten und Verletzungen zu vermeiden.
  • Anpassungsfähigkeit: Unterschiedliche Wetterbedingungen und Bodenverhältnisse gehören dazu – Flexibilität ist gefragt.

Trailrunning für Anfänger: So gelingt der Einstieg

Wer neu im Trailrunning ist, sollte mit kurzen, weniger technischen Strecken starten und die Belastung langsam steigern. Wichtig sind auch die richtige Ausrüstung, wie Trailrunning-Schuhe mit gutem Grip, sowie eine angepasste Lauftechnik.

Trailrunning ist nicht nur ein effektives Ganzkörpertraining, sondern auch ein großartiges Naturerlebnis. Mit der richtigen Herangehensweise kann jeder, unabhängig vom Fitnesslevel, die Faszination des Laufens abseits befestigter Wege entdecken. Selbst wenn du vor hast mal in Alpinem Gelände zu laufen und keine Berge vor der Tür hast, gibt es Möglichkeiten auch ohne Berge Höhenmeter zu trainieren.

Häufig gestellte Fragen zu diesen Laufthemen

1. Wie unterscheidet sich ein Berglauf von einem Trailmarathon?

Ein Berglauf ist meist deutlich kürzer als ein Trailmarathon, dafür aber intensiver mit steilen Anstiegen.

2. Welche Ausrüstung brauche ich für Trailrunning und Bergläufe?

  • Trailrunning-Schuhe mit gutem Grip
  • Trinkrucksack/Laufweste für Flüssigkeitsversorgung und Snacks
  • Wetterangepasste Kleidung für alpine Bedingungen (Regenjacke, Funktionskleidung)
  • GPS-Uhr mit Höhenmesser

3. Ist Ultratrailrunning/ Trailrunning gefährlich?

Trails können gefährlich sein, wenn man unvorbereitet startet. Die größten Herausforderungen sind Wetterbedingungen, das Gelände, Erschöpfung und Navigation auf unbekannten Trails.

🚀 Welche Laufdisziplin reizt dich am meisten? Schreib deine Meinung in die Kommentare!

Nadine ist eine leidenschaftliche Ultratrail-Läuferin. Sie teilt ihre Abenteuer und inspiriert mit Geschichten über mentale Stärke, Training und Erholung.

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