Zieleinflauf beim TAR 2024; Etappe 4-7

Transalpine Run 2024 – Etappe 4 bis 7: Schmerz, Triumph und unvergessliche Momente (Teil 3)

Etappe 4: See nach Ischgl – Ein Kampf gegen die Elemente

41,02 km, 2884 Hm⬆️, 2569 Hm⬇️ 💯💪🏻

Unglaublich, was ich hier heute erleben durfte! Landschaftlich war die vierte Etappe des Transalpine Run ein absoluter Traum – aber gleichzeitig auch mein härtester Tag bisher. Ich wusste, dass der Transalpine Run eine extreme Herausforderung sein würde, aber dass mich Etappe 4 emotional und körperlich so sehr an meine Grenzen bringen würde, hätte ich nicht erwartet.

Schon kurz nach dem Startschuss merkte ich, dass meine Beine schwer waren. Jeder Schritt fühlte sich mühsam an, und der Gedanke, noch 40 Kilometer und etliche Höhenmeter vor mir zu haben, war überwältigend. Der Wind pfiff mir ins Gesicht, während ich mich durch den eisigen Regen kämpfte. Schnee lag auf den höheren Abschnitten der Strecke, und der Trail wurde zunehmend technischer – Geröll, rutschige Steine, enge Pfade, die volle Konzentration forderten.

Transalpine Run | Endlose Berge und Aufstiege. Höhenmeter

Fotocredit: Andi Frank
TAR by Dynafit

Dann, bei Kilometer 20, der nächste Tiefschlag: Ein ziehender Schmerz im Schienbein. Zuerst versuchte ich, ihn zu ignorieren, aber mit jedem Kilometer wurde es schwieriger. Der Schmerz bremste mich aus, und die Zweifel kamen – „Schaffe ich es überhaupt ins Ziel?“. Ich wusste, dass ich den Cut-Off-Zeiten gefährlich nahe war. Ich musste kämpfen. Ich durfte nicht aufgeben!

Mit purer Willenskraft erreichte ich 15 Minuten vor dem Cut-Off die letzte Versorgungsstation. Ich war erschöpft, aber Aufgeben war keine Option. Ich mobilisierte meine letzten Reserven, biss die Zähne zusammen und setzte einen Fuß vor den anderen.

Dann endlich – die letzten 500 Meter. Mein Körper war am Limit, doch genau in diesem Moment nahm mich @what_sojala_loves an die Hand. Gemeinsam liefen wir ins Ziel. Die Erleichterung überkam mich, und als ich endlich die Ziellinie überschritt, brach es aus mir heraus. Ich weinte. Vor Freude. Vor Glück. Vor purer Erschöpfung. Ich hatte es geschafft! Ich hatte die härteste Etappe hinter mir – trotz aller Zweifel, trotz der Schmerzen.

Heute habe ich begriffen, wie unglaublich stark der Wille sein kann. Wie sehr der Kopf entscheidet, ob wir weitermachen oder aufgeben. Es war eine wunderschöne, aber unfassbar harte Etappe – und ich bin einfach nur stolz, es durchgezogen zu haben! ❤️

 

 

Etappe 5: Ischgl nach Samnaun – Willkommen in der Schweiz!

32,21 km, 2192 Hm⬆️, 1739 Hm⬇️💯💪🏻!

Heute war ein guter Tag! Ich war gut drauf, meine Beine haben mitgemacht, und obwohl die Müdigkeit nach fünf harten Tagen natürlich da war, fühlte ich mich überraschend frisch. Muskelkater und Erschöpfung sind inzwischen meine ständigen Begleiter, aber ich habe mich daran gewöhnt – sie gehören dazu. Mein Schienbein meldete sich heute erst im Downhill, doch ich blieb ruhig. Immer langsam voran, Hauptsache durchkommen! Und das habe ich – und sogar mit einem Lächeln!

Die Strecke war einmal mehr atemberaubend. Ich bin jeden Tag aufs Neue fasziniert, was es hier landschaftlich zu sehen und zu erleben gibt. Und dann das Highlight des Tages: Die Grenze zur Schweiz. Zum ersten Mal in meinem Leben stehe ich in den Schweizer Bergen – und was für ein Gefühl! Die Gipfel leuchten in der Sonne, die Trails sind wie gemalt, und ich spüre eine tiefe Dankbarkeit, diesen Moment erleben zu dürfen. Es fühlt sich fast surreal an, dass ich nach all den Strapazen noch in der Lage bin, diese Schönheit wahrzunehmen und zu genießen.

Recovery Boots | Erholung nach dem Ziel beim Transalpine Run

Recovery Boots – Nach dem Ende der Etappe musst du dich schnell regenerieren.

Nach dem Zieleinlauf gönnte ich mir eine kleine Pause in den Recovery Boots – in der Hoffnung, dass es meinem Körper ein wenig Erholung für die bevorstehenden Etappen bringt. Morgen geht’s zurück nach Österreich, bevor das große Finale in Italien wartet. Außerdem soll das Wetter umschlagen – der Winter kehrt ein. Ich hoffe nur, dass mein Schienbein weiterhin mitmacht. Aber egal, was kommt – ich werde kämpfen! 👊

 

 

Etappe 6: Samnaun nach Nauders – Die emotionale Grenze

35,1 km, 2084 Hm⬆️, 1794 Hm⬇️💯💪🏻!

Heute war einer dieser Tage, an denen ich nicht sicher war, ob ich es ins Ziel schaffen würde. Die Schmerzen im Schienbein waren intensiver als zuvor, und die Zweifel wuchsen. Ich stand an der Startlinie und fragte mich, ob es klug war, weiterzumachen. Doch dann erinnerte ich mich daran, warum ich hier war. Ich hatte es bis hierher geschafft – und ich würde es noch weiter schaffen!

Transalpine Run 2024

Fotocredit Plan B – Transalpine Run by Dynafit

Die Strecke war eine Mischung aus unglaublichen Panoramen und purem Kampf gegen meinen eigenen Körper. Jeder Anstieg war eine mentale Herausforderung, jeder Downhill ein Stich ins Schienbein. Aber ich biss die Zähne zusammen, Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer. Als ich die letzten Kilometer erreichte, spürte ich eine Welle der Emotionen über mich hereinbrechen. Ich konnte nicht glauben, dass ich Etappe 6 bewältigt hatte. Der letzte Kilometer war ein Wechselbad der Gefühle – Freude, Erleichterung, Stolz. Tränen liefen mir über das Gesicht, als ich die Ziellinie überquerte.

Jetzt gab es kein Zurück mehr. Morgen war das große Finale. Noch ein Tag. Noch eine Etappe. Noch einmal diese Höhenmeter. Die Alpenüberquerung war fast vollbracht – aber die härteste Herausforderung stand noch bevor.

 

 

Etappe 7: Nauders nach Reschensee – Der ultimative Triumph beim Transalpine Run

21,2 km, 1257 Hm⬆️, 1115 Hm⬇️💯💪🏻!

Das war es. Der letzte Tag. Die ultimative Prüfung. Die Krönung dieses unglaublichen Abenteuers. Es gab kein Zurück mehr. Mein Körper war am Limit, meine Beine brannten, mein Geist kämpfte. Aber ich wusste: Ich werde diese Ziellinie erreichen.

Der Winter hatte die Strecke verändert. Schnee, Minusgrade, eisiger Wind. Doch das machte es nur noch epischer. Die letzten Anstiege waren eine Tortur. Jeder Meter forderte alles von mir. Und dann – endlich – der letzte höchste Punkt des Rennens. Der Streckenchef begrüßte uns, die letzte Verpflegungsstation wartete. Und da war er – der Blick auf den Reschensee. Ich war in Italien. Ich war fast am Ziel.

Die letzten sechs Kilometer fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Und dann, dieser Moment – ich konnte das Ziel hören. Ich konnte es sehen. Mein Herz raste, mein Körper schrie vor Erschöpfung, aber ich konnte nicht anders als zu lächeln.

Zieleinlauf beim Transalpine Run - überwältigende Emotionen

überwältigende Emotionen nach dem Zieleinlauf beim TAR

Der letzte Kilometer. Gänsehaut. Tränen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Dann die Ziellinie. Ich ließ alles los. 7 Etappen. 4 Länder. Über 250 Kilometer. 16.000 Höhenmeter. Ich hatte es geschafft. Ich bin Transalpine Run Finisher 2024. Ich bin sprachlos. Ich bin stolz. Ich kann es nicht glauben. Aber es ist wahr. 🏅⛰️🥹

 

Ich habe ein paar Tage bis Wochen gebraucht bis ich das alles verarbeitet hatte. Aber dann habe ich mich hingesetzt und auch noch mal einen Rückblick auf den Transalpine Run 2024 geschrieben.

 

Nadine ist eine leidenschaftliche Ultratrail-Läuferin. Sie teilt ihre Abenteuer und inspiriert mit Geschichten über mentale Stärke, Training und Erholung.

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