Transalpine Run – Meine Vorbereitung auf das härteste Rennen (Teil 1)
Ein Traum wird Realität
Sieben Tage, vier Länder (von Deutschland nach Österreich, die Schweiz und zum Schluss nach Italien), 270 Kilometer und 17.000 Höhenmeter. Ein Abenteuer, das nicht nur physische, sondern auch mentale Höchstleistungen erfordert. Doch wie bereitet man sich auf ein solches Extremrennen vor? Hier erfährst du alles über meine Vorbereitung auf den TAR 2024 – von langen Trainingseinheiten, über mentale Herausforderungen bis hin zur finalen Packliste. In einem weiteren Beitrag gibt es den ultimativen FAQ Guide zum Transalpine Run!
Eine persönliche Mission
Ich habe ein neues Abenteuer, das auf mich wartet! Aber es ist nicht nur ein „Abenteuer“. Ich will ein Statement setzen.
Ich will zeigen, dass Frauen auch Trails in den Alpen erobern können. Ich will Frauen dazu ermutigen, Trail- und Skyrunning anzugehen, um die weibliche Teilnahme in unserem Sport zu erhöhen. Dass Frauen auch unter harten Bedingungen lange Strecken laufen können wie Männer.
Dass Frauen es neben Alltag, Beruf und Familie schaffen können, sich auf einen solchen Wettkampf vorzubereiten! Ich werde es beweisen: In 7 Tagen von Deutschland über Österreich, die Schweiz nach Italien werde ich SOLO die Alpen überqueren und dabei eine Distanz von rund 270 km und 17.000 Hm zurücklegen. Jeden Morgen mit Ausrüstung und Verpflegung zur neuen Etappe an der Startlinie stehen, auch wenn die Beine und vielleicht auch der Kopf irgendwann müde sind!
Eine Herausforderung? Absolut. Die größte meines Lebens bisher.
Ob ich mich schon darauf freue? Yeah!
Wie ich mich fühle? Aufgeregt und voller Respekt vor dieser Aufgabe!
Die Trainingsstrategie – Kilometer sammeln und Höhenmeter machen
Die Vorbereitung begann Monate im Voraus. Mein Training war ein Mix aus langen Läufen, Höhenmetern und intensiven Krafteinheiten.
Gerade weil ich nicht in den Bergen lebe, musste ich kreativ werden.
Mein Trainingsplan für den Transalpine Run:
- Lange Läufe: 3-5 Stunden Trailrunning mit unterschiedlichem Geländeprofil.
- Bergintervalle: 3,5 Stunden Laufband mit 4 x 500 Höhenmetern – ein mentales Monstertraining.
- Treppen- und Haldenläufe: Bis zu 13-mal hoch und runter – eine echte Geduldsprobe.
- Marathon-Simulation: 41 Kilometer mit 900 Höhenmetern am Baldeneysee.
- Krafttraining und Stabilisation: Besonders wichtig, um Verletzungen vorzubeugen.
Die Bilanz einer einzigen Woche: 115 Kilometer, 4.500 Höhenmeter, 17,5 Stunden Training! Mehr als je zuvor – und mein Körper hat es mitgemacht!
Mentale Stärke – Der Schlüssel zum Erfolg
Jede Trainingseinheit war ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. Es gab Tage, an denen ich einfach nicht mehr wollte. Immer wieder dieselben Anstiege, dieselben Treppen, monatelang.
Die Lust auf Wettkampf wuchs, aber auch die Erschöpfung. Ich musste lernen, mich mental darauf vorzubereiten – durch Visualisierung des Rennens, Atemtechniken und positive Selbstgespräche.
Regeneration – Ein entscheidender Baustein
Wusstest du, dass Regenerationsläufe die unscheinbaren Helden im Trainingsplan sind? Sie ermöglichen es mir, den Körper zu bewegen, ohne ihn zu überfordern, und fördern gleichzeitig die körperliche Erholung. Das ist entscheidend, um Übertraining zu vermeiden und langfristig die Leistung zu steigern.
Mir tun diese Läufe extrem gut! Bei sechs Tagen Lauftraining pro Woche sind sie der perfekte Ausgleich. Zusätzlich gehören Krafttraining, Dehnen und Rollen mittlerweile fest zu meinem Training.
Früher habe ich das oft vernachlässigt, doch heute weiß ich, wie essenziell es ist, den Körper ganzheitlich zu stärken.
Die letzten Vorbereitungen – Checkliste für den TAR
Tick-Tack, der Countdown läuft! Eine Woche vor dem Startschuss ging es an die Detailplanung:
- Pflichtausrüstung testen – inkl. Helm für mehrere Etappen.
- Online Briefing
- Hotels eintragen, damit der Gepäcktransport funktioniert.
- Haftungserklärung
- Verpflegung planen – Dextro Energy für die nötige Power.
- GPX-Daten auf die Uhr laden – keine bösen Überraschungen auf der Strecke.
- Laufkleidung pro Etappe sortieren – für jeden Tag einen Wäschesack.
- Medical Crew Telefonnummer einspeichern.
- Familien- und Alltagsorganisation – damit ich sorgenfrei starten kann.
Doch nicht alles lief reibungslos. Ein Hotel wurde kurzfristig geschlossen, mein Kind war krank, das Haustier starb – die letzte Woche war eine emotionale Achterbahnfahrt.
Aber genau vielleicht war das schon mal ein Vorgeschmack auf das was mich die nächste Woche beim Transalpine Run erwarten wird: Er testet dich nicht nur körperlich, sondern fordert dich in jeder Hinsicht heraus!
Fazit
Ich bin bereit – körperlich, mental und mit vollem Respekt vor dieser Herausforderung. In wenigen Tagen geht es los und dann beginnt die erste Etappe – und ich kann es kaum erwarten! 🚀⛰️💪